Hamburg gewinnt Goldenen Blitzer: Hansestadt feiert Blitzermillionär-Comeback und steht erneut an der Spitze von Deutschlands Blitzereinnahmen
- Hamburgs Comeback nach einjähriger Pause bei der DAV-Umfrage: Rund 33,9 Millionen Euro Blitzereinnahmen im Jahr 2023
- Auf Hamburg folgen 2023 die DAV-Blitzermillionäre Düsseldorf, Bremen und Frankfurt am Main
- Hamburgs Blitzereinnahmen übersteigen Kosten für Installation und Wartung um mehr als das 60-fache
- Meiste Blitzereinnahmen in Hamburg 2023 in Amsinckstraße LiMa 56 (Fahrtrichtung Neue Elbbrücke)
- Über 80 Prozent der teilnehmenden Städte waren 2023 Blitzermillionäre
- Rund die Hälfte der teilnehmenden Städte gibt Daten nicht zur Veröffentlichung frei
- Hälfte der Blitzermillionäre aus dem Vorjahr übermittelten erst gar keine Daten
Berlin, 24.10.2024 – Hamburg ist auch in diesem Jahr wieder unangefochtener Spitzenreiter unter Deutschlands Blitzermillionären. Das zeigt die erneute Auswertung der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV) für das Jahr 2023. Nachdem Deutschlands zweitgrößte Stadt im letzten Jahr nicht an der Umfrage teilgenommen hatte, erwirtschaftete sie im Jahr 2023 rund 33,9 Millionen Euro an Blitzereinnahmen. Damit führt Hamburg wie schon vor zwei Jahren bei ihrer letzten Teilnahme erneut die Riege der DAV-Blitzermillionäre an.
Auf Platz zwei folgt Düsseldorf mit 13,8 Millionen Euro, Bremen liegt mit 9 Millionen Euro auf Platz drei und Frankfurt am Main sichert sich mit 8,6 Millionen Euro den vierten Platz.
Zu diesem Ergebnis kommt die diesjährige Umfrage des DAV unter den 150 größten Städten Deutschlands. Abgefragt wurden neben den Blitzereinnahmen und deren Verwendung unter anderem auch die Kosten für Aufstellung und Wartung der Geschwindigkeitsmessstellen. Von den 43 teilnehmenden Städten gaben nur 22 Städte ihre Daten zur Veröffentlichung frei, 18 davon stellten auswertbare Daten zur Verfügung.
Hamburgs Blitzer-Offensive: Mehr Blitzer, mehr Einnahmen
Mit 39 stationären und 26 mobilen Blitzern wies Hamburg im Jahr 2023 die höchste Anzahl an Geschwindigkeitsüberwachungsgeräten unter den befragten Städten Deutschlands auf. Diese umfangreiche Blitzer-Infrastruktur führte zu Spitzeneinnahmen von rund 33,9 Millionen Euro. Die meisten Verstöße wurden dabei an der Amsinckstraße LiMa 56 (Fahrtrichtung Neue Elbbrücke) registriert.
Betrachtet man die Einnahmen pro Einwohner, liegt Hamburg mit 17,77 Euro unter dem Durchschnitt der untersuchten Städte. Dieser liegt bei 19,87 Euro pro Kopf. Bei den Einnahmen pro Pkw hingegen schneidet Hamburg überdurchschnittlich ab: Mit 41,76 Euro übertrifft die Stadt den Durchschnittswert von 31,90 Euro deutlich.
Seit der Novelle des Bußgeldkatalogs im Oktober 2021 haben sich die Blitzereinnahmen auf einem deutlich höheren Niveau als mit dem alten Bußgeldkatalog stabilisiert: 2022 hatten sich die Gesamteinnahmen der ausgewerteten Städte mehr als verdoppelt. Bei Betrachtung des Verhältnisses von Blitzereinnahmen zu Kosten des Betriebs zeigen sich deutliche Unterschiede: Die Einnahmen in Hamburg betragen fast das 62-fache der Kosten. Für die Mehrheit der befragten Städte werden die Einnahmen direkt in den städtischen Haushalt eingebracht, so auch in Hamburg.
Teilnahme vs. Transparenz beim diesjährigen Blitzermillionär
Mit der Verleihung des Goldenen Blitzers verfolgt die Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des DAV das Ziel, Deutschlands Verbraucher über Bußgeldeinnahmen aufzuklären und mehr Transparenz sowie Bewusstsein für die oft übersehenen Bußgeldeinnahmen von Deutschlands Städten zu schaffen.
In seiner nun vierten Auflage des Goldene Blitzer werden die Städte zunehmend auskunftsmüde: Städte möchten bei der erneuten Umfrage nicht mehr teilnehmen. Von 150 kontaktierten Städte sendeten nur 43 einen ausgefüllten, verwertbaren Fragebogen zurück. Und mit 22 stimmte weniger als die Hälfte dieser Städte der Veröffentlichung der Daten zu. Im vergangenen Jahr gaben noch 36 Städte ihre Zustimmung.
„Der Rückgang der Beteiligung am Goldenen Blitzer spricht Bände“, erklärt Dr. Daniela Mielchen, Mitglied des Geschäftsführenden Ausschusses der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des DAV. „Während viele Städte Autofahrer zunehmend zur Kasse bitten, wird es offenbar immer unbequemer, offen zu legen, wie hoch diese Einnahmen tatsächlich sind. Anstatt Transparenz zu schaffen, werden die Zahlen lieber unter den Teppich gekehrt. Es ist enttäuschend, dass die Städte hier die Gelegenheit verstreichen lassen, Deutschlands Bürgerinnen und Bürger umfassend zu informieren.“
Mit Blick auf das Vorjahr zeigt sich zudem eine weitere Entwicklung: 13 der 26 Blitzermillionäre aus dem vergangenen Jahr sendeten gar nicht erst einen Fragebogen ein. Weitere fünf Blitzermillionäre füllten den Fragenbogen aus, entschieden sich jedoch gegen eine Veröffentlichung ihrer Daten.
Über die Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV)
Die Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV) wurde 1979 gegründet. Ihr gehören rund 4.5000 Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte an. Die Arbeitsgemeinschaft unterstützt ihre Mitglieder in vielerlei Hinsicht: Sie bietet regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen an und informiert ihre Rechtsanwälte zum Beispiel über die neuesten Entwicklungen des Verkehrsrechts – zum Vorteil ihrer Mandanten. Seit über 60 Jahren setzen sich die Verkehrsanwälte in den Gremien des Deutschen Verkehrsgerichtstages in Goslar für die Rechte der Geschädigten ein und nehmen im Verkehrsrechtsauschuss des Deutschen Anwaltvereins zu allen wichtigen Gesetzesvorhaben Stellung.
Die Homepage der Arbeitsgemeinschaft www.verkehrsanwaelte.de verdeutlicht die Vorteile des anwaltlichen Rats in Verkehrsrechtsfragen und ermöglicht potentiellen Mandanten eine schnelle und konkrete Anwaltssuche. Gerade Unfallgeschädigten bieten Verkehrsanwälte zahlreiche Möglichkeiten. Die Erfahrung zeigt: Diejenigen, die durch einen Verkehrsanwalt vertreten werden, erzielen regelmäßig einen deutlich höheren Schadenersatz als Geschädigte, die die Regulierung selbst in die Hand nehmen.
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